Die Knochendichtemessung ist das Mittel der Wahl zur Osteoporose-Diagnostik.

Unter Osteoporose (Knochenschwund) versteht man eine Erkrankung, welche durch eine Abnahme der Knochendichte durch übermäßig raschen Abbau der Knochensubstanz und -struktur gekennzeichnet ist. Die Osteoporose ist die häufigste Knochenerkrankung im höheren Lebensalter. Am häufigsten (95%) ist die primäre Osteoporose, welche nicht als Folge einer anderen Erkrankung auftritt.

Wichtige Hinweise

  • Untersuchung nur mit Termin

  • Kassenleistung / Zuweisung erforderlich

  • Keine Vorbereitung notwendig

  • Schwangerschaft muss ausgeschlossen sein (nähere Informationen hier)

Häufige Folgen der Osteoporose:

  • Wirbelkörpereinbrüche
  • Schenkelhalsfrakturen
  • Distale Radiusfrakturen
  • Subcapitale Humerusfrakturen
  • Beckenbrüche

Partynia, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

In unserer Ordination wird zur Messung der Knochendichte die modernste und weltweit am häufigsten verwendete, dementsprechend am besten standardisierte Methode, die Dexa-Messung, angewandt. Dabei werden die Knochendichte-Werte der Wirbelsäule sowie beider Schenkelhälse ermittelt und mit Dichtewerten gesunder Probanden verglichen.

Eine Basisdiagnostik wird bei Frauen nach Eintritt der Menopause und bei Männern ab dem Alter von 50 Jahren in Abhängigkeit vom individuell vorliegenden Frakturrisikofaktorenprofil empfohlen.

Leitlinie des Dachverbands der Deutschsprachigen Wissenschaftlichen Osteologischen Gesellschaften e.V.

Eine Knochendichtemessung ist bei all jenen Erwachsenen angezeigt, bei denen mindestens drei der folgenden Risikofaktoren vorliegen:

Frauen ab dem 50. Lebensjahr, bei denen ein zusätzlicher Risikofaktor besteht

Basisdiagnose ab dem 50. Lebensjahr bei Männern und Frauen empfohlen

Erwachsene, mit Verdacht auf niedrige Knochendichte oder raschen Kalzium-Verlust

Erwachsene mit Knochenbruch nach Minimaltrauma

Erwachsene, die Medikamente einnehmen, welche den Kalzium-Abbau beschleunigen (z.B. Cortison)

Osteoporose ist eine außerordentlich häufige Erkrankung.

Dafür verantwortlich ist einerseits, dass der Altersdurchschnitt in Österreich ständig ansteigt, andererseits insbesondere bei Frauen der Abfall des Hormonspiegels im Rahmen der Menopause.

Die Auswirkungen der Osteoporose sind allerdings auch volkswirtschaftlich gravierend: Sehr viele Frakturen von Wirbeln, Armen und Beinen, Rippen etc. sind letztlich durch eine zu geringe Knochendichte mitverursacht.

Dabei ist eine Osteoporose häufig recht gut zu behandeln und eine adäquate Dichte der Knochen zumeist erreichbar.

Wie alle Organe im Körper unterliegt auch das Skelettsystem einem ständigen Auf- und Abbau. Wenn dieses Gleichgewicht gestört ist, kann es zu einem vermehrten Abbau von Knochenmasse und einer Veränderung der Knochendichte und -architektur kommen. Der Knochen wird dadurch schwächer. In Folge kann der Knochen schon bei geringen Belastungen brechen. Typische osteoporotische Frakturen findet man an der Wirbelsäule, aber auch im Bereich der Hüfte. Sie treten ohne einen Unfall bzw. ohne Krafteinwirkung auf.

Der Abbau von Knochenmasse ist im zunehmenden Alter ein grundsätzlich physiologischer Prozess, der allerdings ein bestimmtes Ausmaß nicht überschreiten sollte.

Man teilt die Osteoporosen in primäre (alters- und geschlechtsspezifische) Osteoporose und in sekundäre (durch verschiedene Krankheiten oder Medikamente hervorgerufene) Osteoporose ein.

Primäre Osteoporose

Typ I

Damit meint man die postmenopausale Osteoporose, die bei Frauen nach den Wechseljahren auftritt (bei etwa 40% aller Frauen über 60 Jahren).

Typ II

Die Altersosteoporose bei Frauen und Männern (Frauen im Verhältnis 2:1 mehr betroffen). Bei ca. 60% aller 70-Jährigen in zumeist schleichenden Verlauf.

Wesentlichste Problematik sind Oberschenkelhalsfrakturen.
Sekundäre Osteoporosen sind insgesamt seltener. Ursache dafür ist immer eine Grunderkrankung.

Die wesentlichsten Grunderkrankungen dabei sind:

  • Zuckerkrankheit
  • Schilddrüsen-Überfunktion
  • Alkoholismus
  • verschiedene Mangelernährungen
  • verschiedene Tumore
  • Bewegungsmangel
  • langjährige Cortison-Behandlungen bzw. ein Cushing Syndrom (Überproduktion von Cortison durch Nebennieren-Adenome, etc.)

 

Bei sekundären Osteoporosen gehören naturgemäß die Grundkrankheiten immer ärztlich behandelt. Die PatientInnen können aber selbst durchaus auch zur Verbesserung der Situation beitragen, indem sie Risikofaktoren meiden, die zum Erwerb oder Verschlechterung von Osteoporosen führen.

Unter anderem sind dies:

  • im Übermaß genossen Alkohol oder Nikotin
  • Bewegungsmangel
  • Alkoholismus
  • deutliches Untergewicht (BMI < 20)
  • verschiedene Tumore
  • Mangel an Vitamin D und Kalzium durch Fehlernährung
  • Bewegungseinschränkung (aber auch Bewegungsunfähigkeit)
  • erbliche Veranlagung (familiär gehäufte Osteoporosen)

 

Der Abbau von Knochenmasse ist im zunehmenden Alter ein grundsätzlich physiologischer Prozess, der allerdings ein bestimmtes Ausmaß nicht überschreiten sollte.

 

Aufgrund der hohen Verbreitungsrate der Osteoporose sollten alle Frauen über 50 Jahre einmalig ihre Knochendichte bestimmen lassen, um zu überprüfen, ob sie vielleicht zur Risikogruppe gehören.

In Folge könnten alle Frauen, deren Knochendichte bereits reduziert ist, mit wenig eingreifenden Nahrungsergänzungsmitteln, wie Vitamin D und Kalzium, versorgt werden, so dass eine Osteoporose mit vermehrter Brüchigkeit der Knochen und den daraus folgenden Komplikationen gar nicht erst auftritt. Dies ist wesentlich einfacher als eine bestehende Osteoporose wieder zu einer normalen Knochendichte zurückzuführen.

Grundsätzlich ist Osteoporose keine schicksalshafte Erkrankung, sie ist recht gut behandelbar.

Anhand von Röntgenbildern ist eine Osteoporose, vor allem in frühen Stadien, nur sehr schlecht erkennbar. Es wurden daher Methoden entwickelt, die Knochenmasse und die Knochenarchitektur messen zu können. Dies erfolgt mit sogenannten DEXA Geräten. Dabei handelt es sich um Röntgen-Geräte, die außerordentlich geringe Strahlung erzeugen, mit zwei unterschiedlichen Strahlenspektren arbeiten und dadurch den im Skelett enthaltenen Mineralgehalt bzw. die Mineraldichte bestimmen können. Diese Geräte werden daher zur Früherkennung einer Osteoporose, aber auch zur Kontrolle des Verlaufes unter Behandlung bei Frauen und Männern eingesetzt.Wir verwenden DEXA-Geräte der modernsten Generation, um Osteoporose frühzeitig feststellen zu können . Die Strahlendosis ist ausgesprochen gering und liegt etwa bei 10µSv . (Vergleichen kann man dies am besten mit einem Flug von Wien nach Berlin – wobei die Flugreise eine Strahlendosis bis 20 µSv bedeuten kann, also das Doppelte, denn die Einflüsse vom Sonnenzyklus und Flughöhe sind nicht so konstant wie die Einstellungen am Knochendichtemessgerät).

Im Rahmen der Densitometrie wird die Dichte des Knochens am Oberschenkelhals und an der Lendenwirbelsäule gemessen und mit großen alterskorrigierten Kollektiven verglichen. Die Darstellung der Knochendichte erfolgt dabei nicht in absoluten Werten, sondern in Relation zu einer gesunden Vergleichsbevölkerung. Letztlich wird als numerischer Wert angegeben, wie stark der gemessene Wert gegenüber einer 20-jährigen Normalperson des gleichen Geschlechts nach oben oder unten abweicht.

Die am weitesten verbreitete Methode ist dabei die sogenannte DEXA (Dual Energy X-Ray Absorptiometry).

Diese Methode ist nicht invasiv, sehr rasch durchzuführen (5-10 Minuten Messdauer) und mit außerordentlich geringer Strahlendosis verbunden.

Gemessen werden Lendenwirbelsäule und Hüfte. Sollte eine beidseitige Hüftprothese eine Messung dieser Region nicht zulassen werden die Unterarmknochen gemessen.

DEXA ist die von der WHO anerkannte und empfohlene Standardmethode zur Diagnose der Osteoporose und wird von den wissenschaftlichen Gesellschaften empfohlen.

Alle großen Therapiestudien wurden mit dieser Methode zur Knochendichtemessung durchgeführt.

Bei der DEXA werden die Ergebnisse mit Messwerten von gesunden jungen Erwachsenen in Relation gesetzt und der sogenannte T-Wert ermittelt.

Ein T-Wert von -1 oder mehr wird dabei als normal angesehen, zwischen -1 und -2,4 spricht man von einer Osteopenie (Knochenarmut), ab einem T-Wert von -2,5 oder noch niedriger von einer Osteoporose.

Weitere ausführlichere Informationen rund um die Kochendichtemessung (DEXA) finden Sie auch auf der Website der DGO (Deutsche Gesellschaft für Osteologie e.V.).

Wann sollte eine Knochendichtemessung durchgeführt werden?

Basisdiagnose für Männer und Frauen ab 50 Jahren empfohlen.

Frauen ab 50 Jahren mit mindestens einem Risikofaktor

vor Organtransplantationen

unklare Abnahme der Körpergröße

unklare Rückenschmerzen bei Verdacht auf Osteoporose

bei Magersucht

bei chronischer Niereninsuffizienz

Tumorerkrankung (insbesondere Mamma und Prostata Karzinom)

Cortisoneinnahme für 3 Monate > 7,5mg/Tag

Im Rahmen eines Vorsorgeprogramms für gesundheitsbewusste Personen ist die Messung wichtig. Es ist eine einfach durchzuführende Untersuchung und erleichtert eine Verlaufsbeurteilung.

Weitere Untersuchungen

  • Röntgen

  • Durchleuchtung

  • Mammographie

  • Ultraschall